Friedrich Adolf Trendelenburg, Sohn eines Hochfürstlichen „Postcommissarius“ in Eutin, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Eutin an den Universitäten Kiel, Leipzig und Berlin Philologie und Philosophie. Insbesondere faszinierten ihn die antiken Philosophen Aristoteles und Platon, später auch Kant, den er in Folge aber auch sehr kritisieren sollte.
Direkt nach dem Studium wurde ihm ein Lehrstuhl an der Universität Kiel angeboten, den er aber ablehnte. Er ging für 7 Jahre (1826 – 1833) als Hauslehrer zum preußischen Generalpostmeister Karl Friederich Ferdinand von Nagler, einem Schwager des 1. Preußischen Kulturministers Karl vom Stein zum Altenstein. Er setzte sich dort in seiner Freizeit weiter kritisch mit den Philosophien des Aristoteles auseinander, den er grundsätzlich sehr schätzte. Er schuf in Folge ein wesentlich an Aristoteles anknüpfendes System der Logik und Erkenntnislehre (Abgleich der theoretischen Philosophie mit der Realität insb. der Entwicklung der Menschheit in der Historie), denn er widmete sich lieber den Problemen der realen Welt und betrachtete Ethik/Philosophie im Kontext von Politik und Geschichte statt im Rahmen rein philosophischer Formulierungen oder Begriffe. Er betonte diese Sichtweise besonders in seinem Hauptwerk „Logische Untersuchungen“. Heute würde man ihn evtl. als „Realo“ der Philosophie bezeichnen.